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Klischeefrei

visionYOU bricht mit Geschlechterklischees in der Berufswahl

Warum ist Geschlechtergerechtigkeit wichtig? Für mich stellt sich diese Frage nicht. Jedoch nicht nur, weil ich (als Mann) weniger davon betroffen bin. Geschlechtergerechtigkeit ist für mich eher eine Selbstverständlichkeit. Das mag mitunter daran liegen, dass ich bei einer alleinerziehenden Mutter aufgewachsen bin. Davon gibt es laut ZEIT aktuell ca. 2,3 Millionen Frauen in Deutschland – das entspricht etwa der Einwohnerzahl von München und Frankfurt zusammen.

Diese Frau war und ist für mich ausnahmslos das „starke Geschlecht“. Sie brachte die Brötchen nach Hause und kümmerte sich nebenbei trotzdem um all die Dinge, die „Mann“ Frauen gerne in klassischen Rollenbildern so unterjubelt. Ganz selbstverständlich und alles nebenbei. Für einen großen – für einen zu großen Teil der Gesellschaft – ist die Frage der Geschlechtergerechtigkeit jedoch immer noch von zu kleiner Bedeutung. Das merkt man leider nicht nur beim „Gendern“. Statt die Vorteile beider Geschlechter zu erkennen und sinnvoll für die Arbeitswelt in allen Berufen einzusetzen, beharrt man allzu oft weiter auf veralteten Rollenbildern.

Und hier stellen wir uns als junge Unternehmer*innen die Frage, welchen Beitrag wir leisten können, damit die Rollen in unserer Gesellschaft in Zukunft gerechter und nach Interessen und Kompetenzen verteilt werden. Wie können wir einen Beitrag dafür leisten, damit wir aufhören, Menschen Rollen aufgrund ihres Geschlechts zuzuweisen? Aus unserer Sicht ist es da mit etwas „gendern“ in unseren Blogbeiträgen nicht getan. So haben wir uns auch bewusst für einen männlichen Erzieher für unseren Film „Das Wunder von Ben“ entschieden. Mal abgesehen von der Tatsache, dass es herrlich war, Ben dabei zuzusehen, mit welch einer inneren Ruhe und wieviel Hingabe er bei seiner Arbeit als Erzieher mit Kindern zu beobachten war. Und warum sollte eine Frau auch nicht Mechatronikerin oder Zerspanungsmechanikerin oder ein Mann nicht Erzieher oder Altenpfleger werden? Darauf machen wir aufmerksam und werden es auch in Zukunft verstärkt tun. Auch unser humanoider Roboter war auf der didacta 2018 in Hannover als Botschafter für klischeefreie Berufswahl unterwegs. Schaut selbst!

Die zukünftigen Berufe brauchen Menschen – nicht Frauen oder Männer

Ändern wir diese verstaubten Klischees, entstehen aus unserer Sicht auf allen Seiten Gewinner*innen. Die Gesellschaft wird nicht zuletzt wegen der fortschreitenden Digitalisierung mehr Menschen in soziale Berufe bringen müssen (dieses Thema ist durchaus einen eigenen Blogbeitrag wert). Auch andere globale Trends, wie der demografische Wandel werden diesen Bedarf fördern. Auf der anderen Seite verhindern wir in der Gesellschaft oftmals bereits in der Erziehung von Kleinkindern, dass Mädchen sich für Technik begeistern oder Jungs eben für „Mädchenthemen“ – Achtung #RosaHellblauFalle. Bei Mädchen wird zudem dafür gesorgt, dass sie Scheitern nicht als Notwendigkeit für Lernerfolg akzeptieren und sich zu viele Gedanken über ihr Image machen. Hier gibt’s zum Thema einen tollen TED Talk von Caroline Paul: “Fördern Sie Abenteuer, um mutige Mädchen großzuziehen.”

Wir sind jetzt offiziell ein Teil der Initiative Klischeefrei vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Und als Überzeugungstäter*innen (!) wollen wir etwas bewegen – nachhaltig. Dafür werden wir nicht nur in unseren Beiträgen so gut es eben geht gendern. Wir werden gerade jungen Menschen in persönlichen Gesprächen klarmachen, dass sie ihren Interessen und Fähigkeiten folgen sollen. Ganz egal, was ihr soziales Umfeld davon hält oder was ihnen aufgrund ihres Geschlechts angeraten wird. Mal ganz abgesehen davon, dass unsere Frauenquote bei visionYOU unschlagbar gut ist und ein „Gender Pay Gap“ bei uns keine Chance hat.

Ein Interview mit unserer Mitgründer*in Teresa zur Initiative “Klischeefrei” findet ihr hier.

Klischeefrei im 21. Jahrhundert?

Wir bewegen uns leider auch im 21. Jahrhundert in einem Umfeld, das von „Ewig-Gestrigen“ geprägt wird. Das werden wir auch mit disruptiven Startups nicht von heute auf morgen ändern. Aber wir können uns Initiativen wie #klischeefrei anschließen und Mädchen und Jungen auf ihrem Weg der „klischeefreien Berufswahl“ begleiten, damit zukünftig Selbstbestimmtheit und das Bewusstsein über die eigenen Fähigkeiten und Wünsche bei der Berufswahl im Vordergrund stehen.

Chapeau an alle Erzieher, Mechatronikerinnen und all diejenigen, die auf Geschlechterklischees pfeiffen!

 

Diesen Beitrag zum Thema #Klischeefrei teilen wir u. a. im Rahmen der Blogparade #Zukunftsblick: Die Welt von morgen der Otto Group – Macht mit!

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